Comedian Harmonists

Eine musikalische Hommage mit den Schmachtigallen

Stadttheater Gießen / Intendantin: Cathérine Miville
Spielzeit 2002/2003 und Spielzeit 2003/2004

Buch und Regie: Astrid Jacob

Vorpremiere: 2. September 2002; Laubach 
Premiere: 7. September 2002; Stadttheater Gießen, TiL
Wiederaufnahme am 21. September 2003, Großes Haus

Die SCHMACHTIGALLEN: 
Jan Hoffmann / Martin Ludwig / Roland Furch / Severin Geissler
Am Piano: Martin Gärtner

Bühne und Kostüme: Denise Schneider
Musikalische Leitung: Jan Hoffmann

Am 18. Dezember 1927 erschien im Berliner Lokalanzeiger die höchst eigenartige Anzeige „Achtung. Selten. Tenor, Bass…gesucht“ mit der Harry Frommermann versuchte, seine musikalische Vision in die Tat umzusetzen. Und siehe da: Es gelang, sogar mit großem Erfolg! (…)
Der Weg vom ungeheizten Mansardenzimmer führte schließlich doch recht schnell in die brillantesten Säle und Lokale, doch für viele Mitglieder der Gruppe nach 1935 aufgrund der politischen Zwänge wieder zurück in die Armut. Doch ich will hier nicht die Geschichte vorwegnehmen, die Ihnen ja eigentlich die SCHMACHTIGALLEN erzählen wollen…

Der „kleine, grüne Kaktus“ steht hoch im Kurs
In der aktuellen Produktion bleibt das Quartett als „Schmachtigallen“ stets gegenwärtig, die vier schlüpfen also nicht in die Rollen von Biberti, Bootz und Co., sondern schildern markante Punkte im Leben dieser Sänger…, und da trotz aller privaten und politischen Reminiszenzen die Musik im Mittelpunkt bleibt, gesellt sich mit Martin Gärtner ein Pianist hinzu, der aber ebenfalls in das szenische Geschehen eingebunden ist.
(…) Die „Schmachtigallen“ harmonieren untereinander mit traumhafter Sicherheit, und Martin Gärtner fügt sich mit ebensolcher Präzision ein. Ihren speziellen Stil behalten sie bei, singen auch aus dem eigenen Repertoire, und wollen so zu keinem Zeitpunkt das Original kopieren. 
Gießener Allgemeine, 2.9.2002

Blick in nicht immer goldene Zeiten
Anhand kurzer Dialoge erfahren die Zuschauer einiges aus dem Leben der sechs Musiker, die die deutsche Musikszene in den 20er und 30er Jahren maßgeblich prägten. Spotartig werden im Laufe des Abends das Schicksal von Harry Frommermann, Erich Collin, Robert Biberti, Ari Leschnikoff, Roman Cykowski und Erwin Bootz beleuchtet. Der Auftritt ist bis ins Detail inszeniert. (…) Doch nicht nur durch ihr Auftreten sondern auch durch ihre gesanglichen Qualitäten vom hohen Tenor bis zum tiefen Bass bestechen die Sänger aus dem Ensemble des Stadttheaters Gießen: Jan Hoffmann, Martin Ludwig, Roland Furch und Severin Geissler; musikalisch unterstützt am Flügel von dem Gießener Kabarettisten Martin Gärtner, der bei „Kleiner Mann, was nun“ tief in den Seelen der Zuhörer rührt.
Erst nach drei Zugaben werden die Musiker, begleitet von stehenden Ovationen des begeisterten Publikums, entlassen.
HNA, 23.10.2002 (Gastspiel Hofgeismar)